Die schönste Zeit des Jahres verfliegt so schnell – ewig freust du dich darauf und schon ist sie wieder vorbei. Oft besteht der Wunsch, sich eine Urlaubserinnerung mit nach Hause zu nehmen. Ein gutes „Souvenir“ für Gartenliebhaber sind Pflanzen, mit denen sich eine Urlaubsecke gestalten lässt. Damit diese ein kleiner Blickfang wird, gilt es, Folgendes zu beachten:
- Schätze die natürlichen Gegebenheiten deines Gartens richtig ein! Im Gebirge haben wärmeliebende Pflanzen, z. B. aus der Mittelmeerregion, schlechte Karten.
- Beachte die Bestimmungen des Naturschutzes! So ist z. B. die Mitnahme von Pflanzen aus Naturschutzgebieten kein Kavaliersdelikt.
- Berücksichtige die Zollbestimmungen! Die Einfuhr von Gewächsen aus Nicht-EU-Ländern ist verboten. Gründe sind der Artenschutz und die Abwehr von Pflanzenkrankheiten.
- Die besonderen Lebensverhältnisse der Stauden und Gehölze in ihrer Herkunftsregion müssen nachempfunden werden können, damit Blüten- und Blätterpracht gedeihen.
- Viele Exoten sind für heimische Insekten weniger nützlich als unsere Wildpflanzen. Dies solltest du bei deiner Gartenplanung berücksichtigen und genügend Raum für nachhaltiges Gärtnern reservieren.
Beherzigst du diese Hinweise, steht einem „Ferien-Beet“ im eigenen Garten nichts entgegen. Entsprechend deiner Urlaubsregion, bieten sich verschiedenste Gestaltungsmöglichkeiten. Die Pflanzen hierfür findest du im Gartencenter, in Gärtnereien und bei spezialisierten Anbietern im Internet.
1. Der Gruß aus den Alpen

Typische Alpenpflanzen fühlen sich auf kargem Boden in rauem Klima wohl. Im Winter verstecken sie sich unter einer dicken Schneedecke, weshalb sie häufig auf Kahlfröste empfindlich reagieren. Kündigen sich diese an, ist Winterschutz auf dem Beet hilfreich. Für die Alpenflora bilden magere Erde und Steine einen geeigneten Untergrund. Dieser kann durch größere Steine ergänzt werden, die als natürlicher Wärmespeicher wirken. Beliebte Vertreter der Alpenvegetation sind Enziane, Edelweiß, Alpen-Aster und Alpen-Nelke. Häufig gedeihen sie in Steingärten. Günstig für das Wachsen und Erblühen der Alpenflora ist eine leichte Hangneigung des Beetes, die zum Abfließen des Regenwassers beiträgt.
2. Maritimes Flair zaubern

Vielleicht zählst du zu denen, für die Sonne, Sand und Meer Synonyme für Urlaub sind. Mit Sanddorn, Küstenrose, Edeldisteln, Strandflieder und Gräsern entfaltest du Küstenatmosphäre in deinem Garten. Damit deine Pflanzen die für sie passenden Standortbedingungen vorfinden, benötigen sie trockenen, gut wasserdurchlässigen Boden in sonniger Lage. In vielen Fällen lohnt es sich, den Gartenboden mit Sand zu mischen. Muscheln, Sand, Hühnergötter, Donnerkeile und Feuersteine komplettieren das Gesamtbild.
Doch Vorsicht beim Sammeln von Strandgut: Während es in Deutschland erlaubt ist, etwas Sand und Steine mitzunehmen, steht dies in anderen Ländern – z.B. in Italien, der Türkei und Ägypten – unter Strafe. Ähnlich sieht es mit dem Sammeln von Muscheln aus: Auch hier gelten in vielen Ländern Verbote. In Deutschland ist es erlaubt, sich ein paar Muscheln für den privaten Bedarf mitzunehmen.
3. Ein Stückchen eigene Heide
Da Reisen innerhalb Deutschlands hoch im Kurs stehen, dürfte es manchen Urlauber z. B. in die Lüneburger Heide, das Niederlausitzer Heideland oder die Braderuper Heide auf Sylt verschlagen. Dort finden sich viele Anregungen für den eigenen Heidegarten, die sich mit relativ geringem Aufwand umsetzen lassen. Reserviere für dein Projekt ein sonniges Beet! Heidepflanzen mögen saure, magere Böden. Sollte es diese auf deinem Grundstück nicht geben, benötigst du Erde für Heidepflanzen und Rhododendren. Je nach Beschaffenheit deines Bodens kannst du diese mit deiner Gartenerde mischen oder einen völligen Erdaustausch vornehmen. Neben Heidekraut finden dann Heidenelke, Kiefern von kleinem Wuchs, Wacholder, Heidel- und Preiselbeeren gute Wachstumsbedingungen vor. So kannst du dir nicht nur den Anblick der Heide, sondern auch ihren Geschmack in den Garten holen. Als Dekoration deines Heidebeetes eignen sich ein Findling oder eine ansprechende Wurzel.
Heide eignet sich auch zur Balkon- und Terrassenbepflanzung. Dabei wird sie besonders im Herbst geschätzt.
4. Ein Gruß vom Mittelmeer

Olivenbäume, Feigen, Hibiskus, Wein, Oleander und Palmen – schon schwirren Urlaubserinnerungen an Italien, Griechenland oder Spanien durch den Kopf. Die Mittelmeervegetation bevorzugt leichte Böden mit Sand und Humus in sonniger Lage. Viele der beliebten Pflanzen benötigen einen Winterschutz. Olivenbaum und Oleander im Kübel überwintern z. B. in einem hellen Raum bei 5 bis 10 Grad. Garteneibisch ist an geschützten Standorten winterhart. Feigenbäume gibt es inzwischen für den Anbau in Weinbaugebieten.
Hast du eine frostfreie Garage mit Fenster oder einen entsprechenden Hausflur, steht der Überwinterung deiner Mittelmeerkübelpflanzen nichts im Wege. Lavendel, Rosmarin und Basilikum sorgen im Garten für den Geschmack des Südens. Terrakotta und Mosaiken eignen sich zur Dekoration.
5. Dein Dschungel
Dschungelfeeling ist ein Trend. Du erzeugst es mit großblättrigen Gewächsen und Blättervielfalt. Wie im Regenwald pflanzt du auf engem Raum dichten Blattschmuck über mehrere Etagen. Palme, Bananenstaude, Bambus, Kiwi und Funkien sorgen für üppiges Grün. Als Vertreter der Palmen eignet sich die Yuccapalme, denn sie verträgt Temperaturen bis -20 Grad. Auch die Winterharte Banane übersteht die Winter in den milderen Regionen Deutschlands. Allerdings benötigt sie einen windgeschützten und sonnigen Platz. Ähnliche Ansprüche hat die Kiwi.
Fazit
Die Erinnerung an deinen Urlaub kannst du ganz problemlos in deinem Garten weiterleben lassen. Doch wenn der Platz nicht reicht? Oder die Zeit für Umgestaltungen nicht da ist? Dann pflanze Einzelstücke, die dir helfen, das Bild von einem geliebten Ferienort in deinem Gedächtnis zu verankern. Bei mir erinnern die Stockrosen an die beschauliche Nordseeinsel Spiekeroog, die Steppenkerzen an das griechische Eiland Kos und die Hortensien an die Azoren. Mit dem alljährlichen Erblühen zaubern die Pflanzen ein bisschen Urlaubslaune. Probiere es aus!