Viel Gartenglück
für wenig Geld
Den Garten preiswert gestalten
Immobilienerwerb, Familiengründung oder der Bau einer Laube – zahlreiche Ausgaben nagen am Geldbeutel vieler Hobbygärtner. Daher brennt die Frage unter den Nägeln: Wie lässt sich der Garten preiswert gestalten und bewirtschaften? Schon vorweg: Auf knackiges Obst, Blütenvielfalt und leckeres Gemüse brauchst du nicht zu verzichten, wenn du die Ausgaben im Blick behalten musst. Doch welche laufenden Kosten lassen sich in den Griff bekommen? Dazu ein paar kleine Tipps mit größerer Wirkung.
1. Pflanzenauswahl
1.1. Gehölze
Beim Anlegen der Hecke, beim Erwerb von Bäumen und sonstigen Gehölzen lässt sich auf zweierlei Weise an den Kosten schrauben:
- Es ist preisgünstiger, im Frühjahr oder Herbst wurzelnackte Gehölze zu kaufen als getopfte Ware.
- Je höher Bäume und Sträucher sind, desto länger mussten sie in der Baumschule herangezogen werden. Das schlägt sich natürlich im Preis nieder.
Daher lohnt es sich zu prüfen, an welcher Stelle von Anfang an größere Pflanzen gebraucht werden. Sinnvoll kann es z. B. sein, in eine Hecke zu investieren, die den Garten vor Straßenlärm und Abgasen schützt. So lässt sich das eigene Grün von Anfang an ungestörter genießen. Sparen wäre hier fehl am Platz. Dagegen ist es für das Wohlfühlen weniger von Belang, wie groß der Kirschbaum ist, wenn er gepflanzt wird. Auch bei einer Starthöhe von nur etwas mehr als einem Meter wird er relativ schnell eine beachtliche Größe erreichen. Schon nach ein paar Jahren ist dann vergessen, wie klein er einst war.

1.2. Blüten
Ein kleines Blütenmeer – wer träumt nicht davon? Das Gerüst des Blumenparadieses bilden in der Regel die Stauden. Deren Erwerb lohnt sich als kleine Pflänzchen im Frühjahr oder auch Herbst. Sechs zarte Lavendelpflänzchen kosten Anfang Mai genauso viel wie ein reichblühender Lavendeltopf im Sommer. Ähnlich ist es bei Dahlien. Natürlich ist die Knolle preiswerter zu haben als eine Blume in voller Blüte. Kein Wunder, musste Letztere viel länger in der Gärtnerei gehegt und gepflegt werden.
Wer seinen Garten preiswert gestalten möchte, sollte Blumen aus Samen züchten. Schmuckkörbchen, Zinnien , Kornblumen, Jungfer im Grünen und Ringelblumen können auf diese Weise ohne große Erfahrung kultiviert werden. Einmal im Garten angekommen, säen sie sich von selbst wieder aus und sorgen immer wieder aufs Neue für reichen Blütenflor. Oft versamen sich die Blumen so sehr, dass sie ohne Vereinzeln überhandnehmen würden.
Wer seine Finanzen im Blick haben muss, sollte beim Kauf von anspruchsvollen Stauden vorsichtig sein. So ist es zum Beispiel nicht einfach, blaue Hortensien zu züchten. Um in herrlichem Blau zu erblühen, benötigen geeignete Hortensiensorten sauren Boden und Gaben von Alaun. Schon sind Anschaffungen nötig, die bei einer einzelnen Pflanze sicher nicht sehr ins Gewicht fallen. Jedoch können sie in einem größeren Garten einige Zusatzkosten hervorrufen.
Auch Raritäten sind in der Regel nicht günstig zu haben, so dass ihr Erwerb bei knappem Budget genau erwogen werden muss.
1.3. Gemüse
Viele Gemüsesorten ziehe ich ganz einfach aus preiswerten Samen. Dazu zählen Salate, Erbsen, Möhren, Radieschen und Bohnen. Da die Ernte auch noch den Gang in den Supermarkt erübrigt, ergibt sich eine positive Bilanz fürs Portemonnaie. Wenn ein Frühbeet genutzt wird, um besonders zeitig zu ernten, wächst die Ersparnis noch. Dann entfällt der Kauf des Gemüses im Handel, wo es am Beginn der Erntesaison besonders teuer ist.
In den letzten Jahren ist das Angebot an Gemüsepflanzen gewachsen, die nicht nur gute Qualitätsmerkmale aufweisen, sondern auch dekorativ aussehen. Solch Zusatznutzen muss oft extra bezahlt werden, die Samen sind dann teurer. Allerdings kann sich die Ausgabe lohnen. Goldgelbe Zucchinifrüchte, lila Rosenkohl, rote und gelbe Mangoldstiele setzen in einer Mischkultur mit Blumen hübsche Akzente. Auch tropfenförmige Tomaten, die auffälligen Blätter des Palmkohls oder die ansprechende Winterheckenzwiebel vereinen Genuss und Zierwert. Sobald nicht allein der Konsum des Gemüses im Vordergrund steht und die Pflanzen an gut sichtbarer Stelle im Garten wachsen, kann der tiefere Griff in die Geldbörse durchaus Sinn machen.
1.4. Pflanzenanzucht
Ein großes Sortiment an Blumen- und Gemüsearten wird auf der Fensterbank oder – wenn vorhanden – im Gewächshaus herangezogen. Ohne Erfahrung gelingt dies bei Kürbis und Zucchini, während Tomaten und Gurken anspruchsvoller sind. Die eigene Anzucht in Anzuchtschalen, -töpfen und Minigewächshäusern lohnt sich nicht nur finanziell. Auch die riesige Auswahl an Samen im Vergleich zu einem eher begrenzten Jungpflanzenangebot spricht für die Eigeninitiative.
Neben passenden Gefäßen werden Anzuchterde sowie ein heller und warmer Platz benötigt. Schon kannst du starten!
2. Gartenpflege
2.1. Erden
Blumenerde für die Petunien auf dem Balkon, Rhododendronerde für Azaleen und Heidelbeeren sowie Kübelpflanzenerde für Olivenbäumchen und Oleander – je vielfältiger die Pflanzen, desto verschiedener die Ansprüche an den Boden. Um die benötigten Erden günstig einzukaufen, lohnt sich die Fahrt ins Erdenwerk. Dort lässt sich auch Mulch günstig besorgen.
Zur Erhaltung der Qualität des Gartenbodens arbeite ich stets im Frühjahr etwas Kompost ein. Damit dieser ausreichend zur Verfügung steht, kommt der Pflege des Komposters große Bedeutung zu. Immerhin liefert er wertvollen Rohstoff gratis. So hält der Kompost für die Pflanzen Nährstoffe bereit und verbessert die Bodenstruktur. Auf diese Weise lassen sich chemischer Dünger und Torf sparen, was sowohl der Natur als auch dem Geldbeutel zugute kommt.
2.2. Wasser
Nichts geht über Regenwasser. Nicht nur, dass es kostenfrei zu haben ist, sondern auch, dass es als kalkfreies Nass genau das Richtige für fast alle Pflanzen ist. Hinzu kommt, dass wertvolles Leitungswasser im Interesse der Schonung natürlicher Ressourcen möglichst wenig zur Bewässerung genutzt werden sollte.
2.3. Pflanzenstärkung
Ergänzend zum Kompostieren setze ich im Garten zunehmend natürliche Pflanzenstärkungsmittel ein. Viele lassen sich relativ einfach herstellen und sind zugleich umweltfreundlich. Die Zutaten wachsen direkt am Wegesrand und können bei einem kleinen Spaziergang durch die Natur gesammelt werden. Bekannt ist beispielsweise Brühe aus Ackerschachtelhalm zur Bekämpfung von Pilzen. Einer Blattlaus-Invasion kann durch das Sprühen eines Schmierseife-Wasser-Gemischs begegnet werden. Eine äußerst preiswerte Lösung! Allerdings ist sie recht mühevoll, denn ich verzeichnete nur bei mehrmaliger Behandlung befallener Pflanzen den gewünschten Erfolg.
2.4. Überwintern
Prachtvoller Oleander, reichblühende Geranien, entzückende Dahlien oder das geliebte Olivenbäumchen – sie alle nach dem ersten Frost wegzuwerfen und im neuen Jahr wieder zu erwerben, kostet Geld und fällt schwer. Daher unternehme ich allerlei Anstrengungen, um die Pflanzen über den Winter zu bekommen.
Oleander, Olive und Geranien fühlen sich im günstigsten Fall in einem hellen, kühlen und zugleich frostfreien Raum wohl. Im Unterschied dazu werden Dahlienknollen ausgegraben und an einem kühlen und dunklen Ort eingelagert. Dazu eignen sich ein Keller oder eine frostfreie Garage. Da nicht jeder über passende Räumlichkeiten verfügt, können vielleicht Freunde und Verwandte Unterstützung bieten.
2.5. Bauten und Möbel
Einen Garten preiswert gestalten und bewirtschaften, bedeutet noch mehr: Mauern, Zäune, Sonnenschutz und Gartenmöbel – wer sparen will oder muss, sollte die Preise vergleichen und sich auf die Suche nach Lösungen begeben, die zum persönlichen Budget passen. Auch Heimwerkern kann sich lohnen und dem Garten zugleich ein ganz individuelles Gepräge geben.
Auf geht`s! Dein Garten wartet auf dich. Weitere Tipps zur Gartengestaltung erhältst du hier.
Ich wünsche dir viel Spaß in deinem kleinen Paradies.