Kräuter für den

Winter

Duft und Aroma von Kräutern sind ein bisschen „konservierter Sommer“. Wer Kräuter haltbar macht oder  auf der Fensterbank anbaut,  trägt zur Selbstversorgung in der kalten Jahreszeit bei und tut etwas  Gutes für die eigene Seele und Gesundheit.

Kräuter haltbar machen

Kräuter sind wie das Salz in der Suppe. Weil sie für das gewisse Etwas sorgen, mag man sie nicht missen. Daher möchten viele Hobbygärtner ihre Kräuter haltbar machen oder ganzjährig auf der Fensterbank ernten.

Mediterrane Kräuter, wie Rosmarin und Thymian, wecken mit ihrem Duft Urlaubserinnerungen. Ganz anders Petersilie und Liebstöckel: Sie stehen für Beständigkeit und Geborgenheit, denn sie würzten schon die Suppe, als wir noch auf Kindesbeinen standen. Und was wären kalte Wintertage ohne dampfenden Pfefferminztee? 

Längst bieten Supermärkte ganzjährig frische Kräuter an, so dass die Versorgung mit Dill, Basilikum und Minze bequem und einfach möglich ist. Wenn du trotzdem Kräuter aus dem Garten haltbar machst oder am Fenster züchtest, sparst du Geld und verbesserst deine Ökobilanz. Darüber hinaus lassen sich würzige Zutaten für die Küche mit besonderem Aroma kreieren. 

Magst du ausgefalleneres Grün wie Eberraute oder Limonadenstrauch, so führt am eigenen Anbau kein Weg vorbei. Der leckere Sirup aus diesen Pflanzen für hauseigene Cola und Limo hält sich im Kühlschrank ein paar Monate und ist so ein Bestandteil des Wintervorrats.

Die Selbstversorgung im Winter ist möglich durch: 

  • Trocknen
  • Einfrieren
  • Anbau auf der Fensterbank
  • Einlegen in Essig oder Öl
  • Einsalzen
  • Sirupgewinnung

1. Trocknen

Zum Trocknen eignen sich:

  1. Rosmarin
  2. Thymian
  3. Oregano
  4. Pfefferminze
  5. Kamille
  6. Salbei
  7. Estragon
  8. Majoran
  9.  Liebstöckel

Mit Ausnahme der Kamille wird das Erntegut vor der Blüte geschnitten, locker gebündelt und bei Zimmertemperatur aufgehängt. Damit sich kein Schimmel bildet, sollte gut Luft an die Pflanzen kommen. Sind die Sträuße trocken, werden die Kräuter in geschlossenen Gefäßen am besten dunkel aufbewahrt.

2. Einfrieren

Das Einfrieren eignet sich besonders zum Haltbarmachen von Kräutern wie Petersilie, Dill, Schnitt- und Bärlauch. Stets ausreichend bevorrate ich sie portioniert im Gefrierschrank.

Nach dem Waschen schleudere ich die Kräuter in der Salatschleuder trocken und zerkleinere sie. Während ich Schnittlauch mit der Schere in kleine Röllchen schneide, hacke ich Dill, Petersilie und Bärlauch. Anschließend fülle ich sie in kleine Gefrierdosen und ab geht’s in die Kälte. Wenn ich meine Kräuter verwenden möchte, gebe ich sie – ohne sie aufzutauen – direkt an die fertigen Speisen.

3. Auf der Fensterbank

Petersilie und Schnittlauch lassen sich im Garten ausgraben und auf der Fensterbank kultivieren. Dazu benötigen sie leicht feuchte Erde, genug Licht und ausreichend Luftzirkulation, um Schädlingsbefall und Schimmel vorzubeugen.

Da Petersilie relativ winterfest ist, ernte ich sie sogar in milden Wintern draußen im Garten, wen sie durch ein Frühbeet geschützt wächst.

Meine absolute Nummer Eins auf dem Fensterbrett ist die Kresse. Warum?

  • da ihr Anbau völlig unkompliziert ist
  • sie eine enorme Wachstumsgeschwindigkeit entwickelt
  • ein angenehm würziges Aroma hat
  • obendrein gesundheitsfördernd ist.

Wenn ich in etwa anderthalb Wochen Kresse schneiden möchte, lege ich in eine Schale etwa 5 Lagen Küchenpapier übereinander, streue Samen darauf  und befeuchte die Saat gründlich mit einem Pflanzensprüher. Erst wenn die Küchenrolle durchnässt ist, sind gute Voraussetzungen für das Pflanzenwachstum gegeben. Die Aussaatschale stelle ich auf eine halbschattige Fensterbank und gieße zweimal täglich, damit die Kressesaat keinesfalls trocken wird. Damit ist die ganze Arbeit erledigt. Zur Ernte schneide ich die Stängel kurz über der Basis ab. Nun lässt sich die Kresse hervorragend über Blatt-, Kartoffel- und Eiersalate streuen. Auch als Zutat zu Frischkäse und Kräuterquark eignet sich das Würzkraut bestens.

4. Einlegen in Essig

Für diese Methode des Haltbarmachens von Kräutern eignen sich besonders Rosmarin und Thymian sowie Estragon. 

Bei der Herstellung des Kräuteressigs ist gründliche Küchenhygiene erforderlich. Damit die Pflanzen nicht schimmeln, darf kein Wasser an ihnen haften. Außerdem muss die Flasche steril sein. Deshalb koche ich sie aus und lasse sie dann trocknen. Nun fülle ich die Kräuter in die Flasche und gieße Essig darauf. Dabei beachte ich, dass die Würzpflanzen völlig mit Essig bedeckt sind. Anschließend stelle ich das Gefäß etwa 3 Wochen an einen dunklen und kühlen Ort. Zuletzt gieße ich den Essig durch ein Sieb in ein sauberes Gefäß und verbrauche ihn in den nächsten Wochen.   

5. Konservieren in Öl

Hier sind ebenfalls Rosmarin und Thymian meine Favoriten. Wie bereits oben beschrieben, muss auch bei dieser Methode die Flasche steril sein und es darf sich kein Wasser auf den Kräutern befinden. Wenn diese Voraussetzungen gegeben sind, werden die Kräuter völlig mit hochwertigem Oliven-, Raps- oder Sonnenblumenöl bedeckt und müssen etwa zwei Wochen ziehen. Dann entferne ich die Pflanzenreste durch Sieben und bewahre das Öl in einem sauberen Gefäß auf.

Besonders gern benutze ich das Öl zum Marinieren von Grillgemüse, Fisch oder Fleisch. 

6. Einsalzen

Kräuter haltbar machen

Gerade für Hobbyköche ist das Einsalzen eine perfekte Methode, um Kräuter haltbar zu machen. So entstehen schmackhafte Würzmischungen für Suppen, Grillgemüse, Fisch, Fleisch und S0ßen. Rosmarin, Liebstöckel, Bärlauch und Oregano lassen sich vortrefflich zu Kräutersalz verarbeiten.

Nach der Reinigung müssen die Pflanzen völlig trocken sein, ehe sie mit Salz gemischt werden können. 100 g Salz genügen zur Konservierung von 20 g Kräutern. Die zerkleinerten Kräuter mische ich mit dem Salz und bedecke sie vollständig damit. Nach etwa 14 Tagen ist die Mischung ausreichend durchgezogen und steht zur Weiterverarbeitung zur Verfügung. 

Ich hoffe, du hast einige Ideen erhalten, wie du Kräuter für den Winter haltbar machen kannst. Viel Spaß beim Ausprobieren!