Nachhaltiger Garten :

5 einfache Tipps

Grundsätze, die sich für jedermann umsetzen lassen.

Nachhaltiger Garten

„Nachhaltiger Garten“ ist ein ganz wichtiger Trend – auch in diesem Jahr.  Höchste Zeit, ihn aufzugreifen und im eigenen Garten ressourcenschonend zu arbeiten. Mit wenig Mühe lassen sich nachfolgende Prinzipien umsetzen:

1. Kompostieren

Ein nachhaltiger Garten zeichnet sich durch einen  geschlossenen Stoffkreislauf aus. Daher führt am eigenen Komposthaufen kein Weg vorbei.  Ein beschattetes Plätzchen ist hierfür perfekt. Beliebt ist der Raum unter Holunderbüschen. Zerkleinerte Pflanzenreste, Laub, gehäckselte Äste, Rasenschnitt, Kaffee- und Teefilter sowie Eierschalen gehören hierher.

Damit im Zuge der Verrottung gute Qualitätserde entsteht, mischt der clevere Gärtner trockene und feuchte Materialien.  Dann kommt noch etwas guter Boden hinzu, da er den Verlauf der Zersetzung organischer Abfälle positiv beeinflusst.  Bei Hitze lohnt sich ab und zu der Griff zur Wasserkanne, denn für den Rotteprozess ist Feuchte nötig. Weil sich die Materialien in der Mitte des Haufens mit denen am Rand vermischen sollten, setzt man den Kompost um. Wenn er reif ist, kann er auf die Beete ausgebracht werden und wirkt wie Dünger. 

2. Anbauflächen erschließen

Im nachhaltigen Garten sollten Obst- und Gemüseanbau nicht fehlen. Wer Erzeugnisse aus dem eigenen Garten konsumiert, verzichtet auf lange Transportwege vom Feld bis zum Supermarkt. So wird nicht nur der ökologische Fußabdruck stimmig, sondern durch die Frische kommt auch beste Qualität auf den Teller.

Selbst in kleinen Gärten lässt sich eine Anbaufläche finden. Inzwischen bietet der Handel Obstbäume an, die wenig Platz beanspruchen. Kräuter oder Salate können im Blumenkasten auf der Terrasse kultiviert werden. Und: Eigene Früchte schmecken nicht nur, sondern Apfelbäume in Blüte, Aronia in Herbstfärbung oder Mangold im Blumenbeet sehen auch hinreißend aus. Insofern bietet der Anbau nicht nur etwas zum Ernten, sondern durchaus auch sehenswerte Pflanzen.  

3. Mischkultur und Fruchtfolge

Manche Pflanzen mögen sich, was bedeutet, dass sie einander beim Gedeihen positiv beeinflussen und gemeinsam resistenter gegen Krankheitskeime oder Schädlinge sind. Perfekte Kombinationen sind Dill und Gurken oder Möhren und Zwiebeln. Letztere schützen außerdem Erdbeeren vor Grauschimmel. Auch Kapuzinerkresse ist ein wertvoller Beetpartner, denn sie hält Blattläuse von ihren Nachbarn fern. 

Zugleich gibt es Kulturen, die nicht zueinander passen. Dabei handelt es sich um diejenigen, welche die gleichen Nährstoffe benötigen. So gehören Zwiebeln nicht neben Knoblauch, Kartoffeln nicht in die Nähe von Tomaten und Möhren keinesfalls an die Seite von Fenchel. 

Sobald der Gärtner lohnenswerte Kombinationen pflanzt, benötigt er weniger Dünger und Pflanzenschutzmittel und kommt damit dem Ziel „nachhaltiger Garten“ wieder ein Stückchen näher.  Neben dieser Mischkultur kommt der Fruchtfolge große Bedeutung zu. Manche Pflanzen, die sogenannten Starkzehrer, entziehen dem Boden besonders viele Nährstoffe. Damit sich die Erde davon wieder erholen kann, sollten im Folgejahr Schwachzehrer an deren Stelle rücken.

Um die Regeneration des Bodens zu unterstützen, kann eine Gründüngung wertvolle Dienste leisten. Dazu sät man zum Beispiel Lupinen, um den Boden mit Stickstoff anzureichern. Senf mit seinen Pfahlwurzeln bricht verdichteten Boden auf und lockert diesen.  

4. Gießen

Wasser ist ein knappes Gut. Daher gehört der verantwortungsbewusste Umgang unbedingt zu den Prinzipien, die im nachhaltigen Garten befolgt werden sollten. 

Die Entscheidung, wie oft man gießen muss, fällt schon mit der Auswahl der Pflanzen. Im Zeichen des Klimawandels ist es gerade im Ziergarten an der Zeit, auf die Vertreter zu setzen, die Trockenheit relativ gut tolerieren. Patagonisches Eisenkraut, Steppen-Wolfsmilch, Lavendel,  Fackellilien, Spornblume und Lichtnelke sowie Zierlauch gehören dazu. Ginster, Berberitze sowie Sanddorn sind hinsichtlich ihres Wasserbedarfs anspruchslose Gehölze. Jedoch braucht Gemüse immer das kühle Nass. 

Wenn Trockenheit herrscht, sollte die Bewässerung am zeitigen Morgen erfolgen. Um diese Zeit ist die Verdunstung geringer als vom Vormittag bis zum Abend. Zugleich verdunstet die Feuchte auf der Pflanze zügiger als bei abendlichen Wassergaben. Daher wird Pilzbefall besser vorgebeugt. 

Wer Bewässerungssysteme nutzt, trifft mit Tröpfchenbewässerung eine gute Wahl, denn diese Variante beugt starker Verdunstung vor.

5. Tierfreundliche Gestaltung

nachhaltiger Garten

Ein Garten, in dem kein Blättchen und kein Zweig unter den Bäumen liegen, fällt nicht tierfreundlich aus. Er offeriert wenig Möglichkeiten, sich zu verstecken oder „gemütlich einzurichten“.  Hier muss Abhilfe her: Wenn etwas Laub unter den Gehölzen bleibt, stört das niemanden, nutzt aber beispielsweise dem Igel. Nur auf dem Rasen haben Blättchen nichts zu suchen.  

Einheimische Wildsträucher bieten sowohl wertvollen Unterschlupf als auch eine beliebte Futterquelle, zum Beispiel für Vögel. Zu nennen sind besonders Gemeine Felsenbirne, Schwarzer Holunder, Kornelkirsche, Haselnuss und Feuerdorn. 

Ein Totholz- oder Steinhaufen – egal ob im Schatten oder in der Sonne – ist ebenfalls ein Paradies für viele Tiere. Sowohl in feuchten Nischen als auch in warmen Ritzen finden verschiedene Arten einen Rückzugsort. Hierzu zählen Insekten, Kröten und Eidechsen. Wer Tieren einen weiteren Lebensraum anbieten möchte, kann einen Gartenteich anlegen. Libellen, Frösche und Wasserkäfer ziehen gern hierher.

Vielleicht hast du kleine Anregungen für deinen nachhaltigen Garten bekommen? Dann viel Spaß bei der Umsetzung!