Du erfährst, wie du in kurzer Zeit Herbststimmung in dein grünes Wohnzimmer zauberst.

Eigentlich wollte ich meine Terrasse aufwendig und kreativ bepflanzen. Die Trendfarbe Purpur, die in diesem Jahr für elegante Akzente sorgt, sollte nicht fehlen. Doch dann kam soviel dazwischen und die Zeit wurde knapp. So mussten Lösungen her, die im Gartenmarkt um die Ecke in kürzester Zeit in den Einkaufskorb geladen werden konnten. Eine schnelle Herbstbepflanzung für die Terrasse stand auf der Tagesordnung.
1. Herbstbepflanzung - warum?
Üppigkeit und Farbenrausch – das sind die Merkmale einer attraktiven Auswahl an späten Blühern und Blattschönheiten. Aber warum lohnt es sich, noch Zeit, Geld und Mühe in eine nur kurzlebige Herbstbepflanzung zu stecken? Einfach deshalb, weil späte Blumen und bunte Blätter den Betrachter auf besondere Weise in den Bann ziehen.
Je nach Wetter präsentieren sich die Herbstschönheiten in besonderem Gewand.
Bei Sonnenschein
Da die Sonne im Herbst niedrig steht, führt die Lichtbrechung zu einem warmen Licht. Die bunten Blätter verstärken den Eindruck dieses weichen Lichts und tragen damit zur einzigartigen Stimmung in der dritten Jahreszeit bei. Strahlender Sonnenschein und das Farbspektakel in der Pflanzenwelt ergänzen sich zum „goldenen Herbst“.
Bei Nebel, Regen und verhangenem Himmel
Im fahlen Licht brechen leuchtende Blumen die Tristesse regelrecht auf und setzen lebendige Akzente gegen das Grau. Daher gilt: Legt sich die Wetterlage aufs Gemüt, so kann der Blick in den herbstlichen Balkonkasten ein kleiner Rettungsanker für die Stimmung sein.
Auch der Herbst selbst bringt Wandel. Noch stehen auf meiner Terrasse blühende und mit Früchten behangene Orangenbäumchen. Daneben sorgt der Oleander für spätsommerliche Stimmung. Wenn diese Kübel ins Winterquartier geräumt werden müssen, ist es ein besonderes Glück, rechtzeitig für witterungsbeständige Bepflanzung gesorgt zu haben.
2. Pflanzenauswahl

Bei der schnellen Herbstbepflanzung der Terrasse begann ich mit dem Hochbeet. Als ich mich im Gartencenter umsah, entschied ich mich für:
- Alpenveilchen
- Kugelamaranth
- Chrysanthemen
- Japanische Scheinmyrthe
- Calocephalus
- Zierkohl
Die meisten dieser Pflanzen gehören seit Jahren zum klassischen Herbstsortiment. Preislich bewegen sie sich im Gartenmarkt, je nach Anbieter, etwa zwischen knapp 2 Euro und 3,50 Euro.
Weil die Farbpalette der ausgewählten Pflanzen nicht zu groß ist, wirken die Blumenkästen nicht bunt. Daher kann auf verschiedenste Blüten- und Blattformen zurückgegriffen werden. Trotzdem bleibt der Gesamteindruck ruhig.
Als Ergänzung zum Terrassenhochbeet sollte ein Blumenkasten mit Heide bepflanzt werden.
3. Vorgehen

Im Herbst stellt der häufige Regen einen Risikofaktor für andauernde Blütenfülle dar. Aus diesem Grunde legt man im Blumenkasten oder Kübel unbedingt zuerst eine Drainage an. Hier eignet sich Blähton. Dieser bildet eine etwa 3 bis 5 cm dicke Schicht. Darauf werden die Pflanzen positioniert.
Jetzt kannst du ein bisschen experimentieren, welche Anordnung der Pflanzen dir am besten gefällt. Kleine Tipps zur Wirkung von Blütenfarben erhältst du hier. Die weiße Chrysantheme in die Mitte zu setzen, weitet das Gesamtbild optisch. Ein paar Senker des Efeus, der im eigenen Garten wächst, ergänzen die Blättervielfalt und sorgen für beruhigendes Grün.
Sobald jedes Gewächs seinen Platz gefunden hat, füllt man mit Blumen- oder Pflanzerde auf.
Die Heide stellt besondere Ansprüche. Deshalb setzt man sie in saure Erde, also Rhododendron- und Azaleenerde. Zuletzt wird angegossen und ein passendes Plätzchen für Blumenkasten und Terrassenhochbeet gesucht. Wenn du die Chance hast, deine Herbstbepflanzung an einen von oben trockenen Ort zu stellen, wirkt sich das sehr positiv auf die Lebensdauer deiner „Blumenkinder“ aus. Außerdem gedeiht Heide an einem vollsonnigen Platz besonders gut.
4. Pflege
Die Herbstbepflanzung der Kästen und Kübel ist nicht nur schnell gemacht, sondern führt auch in der Folge zu wenig Aufwand. Da die Sonne im Herbst weniger kräftig strahlt als im Sommer, fällt der Gießaufwand gering aus. Trotzdem kontrolliere ich regelmäßig die Feuchtigkeit in den Gefäßen, gieße – wenn nötig – und entferne Verwelktes.
Wenn die ersten Fröste bevorstehen, rücke ich alle Kübelpflanzen an die warme Hauswand und decke sie nachts mit Vlies ab.

5. Deko
Die typische Herbstdeko sind natürlich Kürbisse. Aber auch Lampion- und Strohblumen, Hagebutten, Maiskolben, Zwiebelzöpfe und zum Trocknen aufgehängte Peperoni eignen sich, um Herbstatmosphäre zu erzeugen. Schalen und Körbe mit Äpfeln, Birnen, Nüssen, Eicheln und Kastanien ergänzen das Gesamtbild.
Wird es draußen kühl, sorgen Feuerschale, Decken und Kissen für kuschelige Stimmung. Eine Vielzahl von weichen Kissen und warmen Decken für Balkon und Terrasse ist in diesem Jahr regelrecht ein Trend. Gemütlichkeit ist angesagt.
Für diese sorgen auch ausreichend Kerzen und Windlichter, die dunkle Herbstabende erhellen und für Beschaulichkeit sorgen. Im flackernden Kerzenlicht erscheint die Herbstbepflanzung auf Balkon und Terrasse nochmals in verändertem Gewand.