Selbstgemachte natürliche Cola

Rezept und Infos

Natürliche Cola

Mittlerweile ist es bereits drei Jahre her: Da erstand ich preiswert eine Cola-Pflanze und nahm mir vor, mit meinen Kindern eine hauseigene Cola herzustellen. Prickelnd frisch und ausschließlich mit natürlichen Zutaten sollte sie sein: ganz ohne Koffein, Süß- und Farbstoffe. Außerdem wollten wir möglichst wenig Zucker verwenden. Nicht zuletzt sollte unser Erfrischungsgetränk perfekt für Kinder sein. Ideen hatten wir genug, aber die Umsetzung ließ auf sich warten. Inzwischen wuchs das Colakraut zu einem beachtlichen Halbstrauch heran.  

Endlich starteten wir unser Experiment. Es endete mit einer spritzig erfrischenden Cola, die du ganz ohne Reue genießen kannst. Beim Kindergeburtstag fällte eine kritische Jury aus Schulkindern das Urteil: „Schmeckt lecker!“

1. Das Colakraut

Colapflanze
Das Colakraut in der Kräuterecke neben Pfefferminze und Estragon

Ausgangsbasis der natürlichen Cola ist das Colakraut. Dabei handelt es sich um eine spezielle Eberraute. Diese kaufte ich in der Kräuterabteilung des Gartencenters. Falls du die Pflanze erwerben möchtest, schau dich in großen Gartenmärkten um. Dort findest du ein umfangreiches Kräutersortiment. Zu diesem zählen auch seltener nachgefragte Pflanzen wie das Colakraut.   

Sofort nach dem Kauf setzte ich die Jungpflanze an einen Sonnenplatz.  Nur an solchem warmen Ort gedeiht das Würzkraut üppig. Vor dem Pflanzen verbesserte ich die Erde durch eine Kompostgabe.

Erfreulicherweise gehört das Colakraut zu den äußerst genügsamen Pflanzen. Es verursacht einen minimalen Pflegeaufwand. Auf  leicht kalkhaltigem Boden fühlt sich der Halbstrauch wohl. Da er auch Trockenheit toleriert, reduziert sich die Pflege auf  seltenes Gießen und den jährlichen Rückschnitt. Zur Gießkanne griff ich bisher lediglich im ersten Jahr und bei extremer Hitze. Um meine Pflanze im Zaum zu halten, schneide ich sie regelmäßig im Frühjahr zurück. Inzwischen ist sie etwa 50 cm hoch und beansprucht in der Breite genauso viel Raum. 

Der starke Frost des letzten Winters konnte meinem Colakraut nichts anhaben, da der Halbstrauch vor einer wärmenden Hauswand seinen Platz hat. Ist der Standort in deinem Garten weniger geschützt, sorge in sehr kalten Wintern für einen Frostschutz.

 Wenn du Colakraut anbauen möchtet, so achte auf:

  • einen Sonnenplatz
  • das Vermeiden von Staunässe
  • einen kalkhaltigen Boden.

2. Geschmack und Wirkung

Jetzt im Frühjahr verströmt mein Colakraut wieder seinen intensiven würzig-aromatischen Duft. Neben diesem charakteristischen Geruch verfügt die Pflanze über einen sehr speziellen bitterlichen Geschmack. Um dessen angenehme Note als Würze nutzbar zu machen, verwendet man lediglich die Triebspitzen der gefiederten Blätter. Diese lassen sich nach dem Austrieb im Frühling ernten. Dann erstreckt sich die Ernte über den ganzen Sommer, so dass der Rohstoff für die Colaproduktion in der ganzen warmen Jahreszeit ausreichend zur Verfügung steht. 

Colakraut besitzt eine gesundheitsfördernde Wirkung. Schon seit Jahrhunderten wird diese genutzt. Heute ist die Pflanze etwas in Vergessenheit geraten, obwohl ihre ätherischen Öle und Bitterstoffe sich positiv auf das Verdauungssystem auswirken. Dies ist ein Grund, warum man Colakraut auch zum Würzen fetter Fleischgerichte nutzt.

3. Rezept für natürliche Cola

Die Herstellung der hauseigenen Cola ist simpel und beansprucht eine Gesamtarbeitszeit von weniger als einer halben Stunde.

3.1. Zutaten

  • 450 g Rohrohrzucker
  • 1 Päckchen Vanillezucker
  • 1 Bio-Zitrone
  • 1 Bio- Orange
  • eine Stange Zimt
  • eine Prise Muskat
  • einen Sternanis 
  • 2 Esslöffel Triebspitzen vom Colakraut
  • 1 l Wasser

3.2. Zubereitung

  • Presse die Orange aus und gieße den Saft in eine Schüssel!
  • Schneide eine Biozitrone in Scheiben! Dann gib sie gemeinsam mit dem Colakraut zum Orangensaft!
  • Fülle Zucker, Vanillezucker, Sternanis, Zimt und Muskat zusammen mit dem Wasser in einen Topf! Nun koche dies, bis sich der Zucker gelöst hat!
  • Schütte das mit den Gewürzen abgeschmeckte Zuckerwasser auf die Zitrone, den Orangensaft und das Colakraut!
  • Lass den Sirup auskühlen und stelle ihn dann in den Kühlschrank! Nach einem Tag  empfehle ich zu prüfen, wie bitter das Getränkekonzentrat bereits geworden ist. Für Kinder lohnt es sich auf jeden Fall, das Colakraut jetzt schon zu entfernen. Jugendliche und Erwachsene bevorzugen oft einen intensiveren Geschmack. Um diesen zu erzeugen, sollte der Sirup einen weiteren Tag ziehen. 
  • Gieße den Sirup durch ein Sieb und koche ihn für etwa 3 Minuten auf! 
  • Dann fülle ihn in eine saubere, kalt ausgespülte Flasche und lasse ihn auskühlen! 

3.3. Genuss

Der Sirup für die selbstgemachte natürliche Cola wird im Kühlschrank aufbewahrt. Hier hält er sich ein paar Wochen.  Zum Servieren mische ich ihn nach Geschmack mit gut gekühltem Sprudelwasser. Dabei bevorzuge ich ein Mischungsverhältnis von einem Fünftel Sirup und vier Fünfteln aktivem Wasser. Für einen stärkeren Colageschmack  sorgt ein Mischungsverhältnis von einem Viertel Colakonzentrat und drei Viertel Mineralwasser. In diesem Falle steigt natürlich der Zuckerkonsum. 

Die selbstgemachte Cola hat ein sehr markantes, eigenes Aroma. Dieses unterscheidet sich von dem des industriell hergestellten Erfrischungsgetränks.

Geschmack ist ein Erfahrungswert. Wenn du besonders gesunde Cola genießen möchtest, verschiebe das Mischungsverhältnis von Sirup und Wasser Schritt für Schritt hin zu einem  größeren Wasseranteil. Du wirst dich an die verdünnte Variante gewöhnen und tust deinem Körper zugleich etwas Gutes. Genieße deine fruchtig-spritzige Cola mit Eiswürfeln und einer Scheibe Zitrone!