Tee
Tee selbst herstellen: aus Gartenkräutern und -früchten
Kalter Nebel, klirrende Kälte oder Schneesturm – Zeit für eine wärmende Tasse Tee. Prima, wenn du dir deine Lieblingsteemischung schon rechtzeitig in Dosen abgefüllt hast. Egal, ob du Kräuter oder Früchte als Basis für dein heißes Getränk bevorzugst, kannst du die Zutaten im Garten anbauen. Eine Kräuterecke, Holunderbusch und Apfelbaum bieten die nötigen Rohstoffe.

1. Warum Tee selbst herstellen
- Viele beliebte Teekräuter und -früchte sind einfach anzubauen und zu pflegen.
- Du kannst dir dein Lieblingsgetränk so mischen, wie es dir am besten schmeckt oder wie es deiner Gesundheit am meisten zugute kommt.
- In manchem Tee aus dem Supermarkt wurden Pestizide nachgewiesen. Nutzt du Pflanzen aus deinem Garten, hast du es in der Hand, ob du biologisch gärtnerst und so die Basis für ein hochwertiges Bioprodukt legst.
- Wenn du deinen Tee gar nicht oder wenig zuckerst, erhältst du ein gesundes und kalorienarmes Getränk.
2. Rohstoffe
Wenn das Stichwort „Kräutertee“ fällt, denken die meisten sofort an Minze, Fenchel oder Echte Kamille. Diese werden bei Magen-Darm-Beschwerden gern getrunken. Aber auch aus Thymian, Salbei, Zitronenmelisse, Lavendel u. a. lassen sich Tees herstellen. Thymian hilft gegen Husten, Salbei gegen Halsweh und Zitronenmelisse oder Lavendel tun der Psyche gut. Als beliebtes Hausmittel bei Fieber wird Holunderblütentee geschätzt. Brombeerblätter gelten als wohltuend bei Durchfall. Außerdem werden sie häufig fruchtigen Teemischungen, wie Apfeltee, zugesetzt.
An Wildrosen lassen sich Hagebutten ernten, die nur so von Vitamin C strotzen und sich zu einem schmackhaften Tee verarbeiten lassen. Auch Apfelschalentee erfreut sich großer Beliebtheit. Gerade Kinder mögen dessen süßlich-fruchtige Note. Doch nicht nur der Geschmack überzeugt: Äpfel enthalten Vitamine, Mineralstoffe und wertvolle sekundäre Pflanzenstoffe.
Wer in seinem Garten nicht ausreichend Rohstoffe zur Teeherstellung entdeckt, kann sich in der Natur umsehen. Direkt am Weg, am Feldrain oder an Bächen, aber auch im Wald findet man Holunderbüsche. Auch Spitzwegerich, der gut gegen Husten wirkt, lässt sich am Wegesrand ernten. Selbstpflückeplantagen bieten eine preiswerte Möglichkeit, Äpfel zu beschaffen.
Schon stehen allerlei Zutaten zur Verfügung, um gesunden Tee selbst herzustellen.
3. Anbau beliebter Teekräuter
3.1. Echte Kamille
Kamille lässt sich an sonnigen bis halbschattigen Plätzen auf lockerem, humusreichen Boden säen. Um die Samen vor dem Erfrieren zu schützen, bringe sie am besten Anfang Mai aus. Dabei wird das Saatgut nur angedrückt, aber nicht mit Erde bedeckt, denn es handelt sich bei der Heilpflanze um einen Lichtkeimer.
Nach der Aussaat muss der Boden lediglich locker und unkrautfrei gehalten werden. Gießen solltest du nur sparsam. Wenn die Blütenköpfe im Sommer ein paar Tage aufgeblüht sind, können sie an einem sonnigen späten Vormittag geerntet werden.

3.2. Minze
Pfefferminze, Apfelminze und Marokkanische Minze sind typische Teeklassiker. Ohne große Mühe wachsen diese an halbschattigen bis sonnigen Standorten auf humosem Boden. In diesen setzt du einen Steckling oder ein Stück eines Wurzelausläufers. Im Unterschied zur Kamille mag es die Minze deutlich feuchter. Bei Bedarf wird sie über die ganze Saison gegen Mittag geerntet. Entweder du pflückst dabei Blätter oder schneidest ganze Stiele und trocknest diese. Da Minze über einen großen Ausdehnungsdrang verfügt, erspart eine Wurzelsperre viel Arbeit. Alternativ kannst du die Minze im Topf kultivieren.
4. Kräuter trocknen
Der vorsichtigen Trocknung der Kräuter kommt große Bedeutung zu, um die Inhaltsstoffe zu schonen und gesunden Tee selbst herzustellen. Zuerst schneidest du die Blätter oder Blüten bei trockenem Wetter und schüttelst sie, damit versteckte Insekten herausfallen. Vom Fenchel benötigst du die Samen, vom Lavendel und der Kamille die Blüten. Minze, Salbei, Zitronenmelisse und Thymian liefern ihre Blätter für den Tee. Von den Hagebutten entfernst du die Kerne und zerschneidest die Früchte vor dem Trocknen in kleine Stückchen.
Zum Trocknen kannst du die Stiele der Kräuter zu lockeren Bündeln zusammenbinden. Die Pflanzen hängst du an einem luftigen und schattigen Platz kopfüber auf. Wichtig ist, dass genug Luft an diese Kräutersträuße kommt, damit sie nicht schimmeln. Erst wenn sie vollständig getrocknet sind, können die benötigten Blätter oder Blüten in Dosen verwahrt werden. Sehr gut lässt sich für Anfänger an Brombeer- oder Minzblättern der ausreichende Trocknungsgrad feststellen. Wenn die Blätter zwischen den Fingern rascheln und zerbröseln, sind die Kräuter trocken genug für die Aufbewahrung.
Als Alternative zum Lufttrocknen bietet sich – besonders für Äpfel und Hagebutten – der Dörrautomat an. Um Energie zu sparen, solltest du den Platz im Gerät optimal nutzen. Daher legst du von der Minze beispielsweise nur die Blätter und nicht die ganzen Stiele hinein. In der Bedienungsanleitung des Geräts finden sich Hinweise zu Dörrdauer und -temperatur. Erfahrungsgemäß liegt die empfohlene Temperatur von Kräutern bei etwa 40 Grad Celsius. Um die Vitamine zu schonen, eignet sich diese Wärmeeinstellung auch zur Behandlung der Hagebutten und Äpfel. Natürlich ist es auch möglich, die Früchte im Backofen oder an der Luft zu trocknen.
5. Teemischungen für Anfänger
Während Salbei, Thymian oder Kamille wegen ihrer Heilwirkung getrunken werden, gibt es Mischungen für den alltäglichen Konsum. Vier einfache Variationen für jeweils 250 ml Wasser sind:
- 1 TL getrocknete Apfelschalen und 1/2 TL Pfefferminze. Je nach Geschmack kann ein fingernagelgroßes Stückchen getrocknete Zitronenschale zugefügt werden.
- 1 TL Hagebutten und 1 TL getrocknete Apfelschalen. Diese Variante ist bei Kindern sehr beliebt. Um den Geschmack leicht zu verändern, gebe ich ab und zu einen Hauch Zimt an diese Mischung.
- 1 TL Apfelschalen, 1/2 TL Hagebutten und je ein fingernagelgroßes Stückchen getrocknete Orangen- und Zitronenschale von Biofrüchten.
- 1 TL Apfelschalen, 1 Stückchen Zimtstange (etwa 1 cm) und 1/2 TL Brombeerblätter.
Nach dem Aufbrühen lasse ich den Tee für etwa 5 bis 10 Minuten ziehen.
Wenn du dich auch für andere Getränke auf Kräuterbasis interessierst, empfehle ich dir den Link zur natürlichen Cola. Lass es dir schmecken!