Wilde Rauke
Hier erfährst du alles über meine Erfahrungen mit Wilder Rauke sowie Anbau und Verwendung von Rucola.

Rucola kennt jeder, aber wie sieht es mit Wilder Rauke aus? Wenn du dich mit Anbau und Verwendung von Rucola beschäftigst, wirst du feststellen, dass Wilde Rauke weniger verbreitet ist. Es handelt sich um eine spezielle Art des Rucola. Und genau diese hat es mir besonders angetan. Sie unterscheidet sich von der bekannteren Salatrauke durch ihren noch etwas pikanteren Geschmack und vor allem durch ihre größere Trockenheitstoleranz. Fällt das Gießen einer gut eingewurzelten Pflanze einmal aus, nimmt es diese nicht krumm.
Warum ist die Wilde Rauke mein Star beim Anbau im Gemüsegarten?
Weil sie
- durch ihr Aroma überzeugt
- gesund ist
- vielseitig nutzbar ist
- üppig und mühelos wächst.
Erfahrungen mit Wilder Rauke
Seitdem ich vor ein paar Jahren Wilde Rauke ausgesät habe, ist sie in meinem Garten schnell heimisch geworden. Da sich die mehrjährige Pflanze erfolgreich versamt, kann man sie inzwischen überall antreffen: Vom Gemüsebeet ausgehend, hat sie sich Plätze zwischen Löwenmaul und Jungfer im Grünen erobert und breitet sich auch unter den Aroniasträuchern aus. Am Sonnenplatz im Gemüsebeet lassen sich die ersten Blätter meist bereits im April ernten, während die Pflänzlein im lichten Schatten der Aronia besonders im Frühsommer gedeihen. Im trockenen Hochsommer kann es passieren, dass ich das Gießen nicht ernst genug nehme. Dann fällt die Ernte meist den Erdflöhen zum Opfer. Umso größer ist unser Appetit, wenn die heißen Tage vorbei sind. Vom Spätsommer bis in den Oktober bringe ich die Ernte von den vollsonnig stehenden Pflanzen ein.
Anbau
Wilde Rauke gedeiht hervorragend auf sandig-lehmigem Boden an einem sonnigen bis halbschattigen Platz. Vor der Aussaat wird die Erde tiefgründig gelockert und mit Kompost angereichert. Je nach Witterung können die Samen Ende März/Anfang April ausgebracht werden. Im Abstand von mindestens 15 cm erfolgt die Aussaat in etwa 1cm tiefe Rillen. Die winzigen Samenkörnchen werden mit feinkrümeliger Erde bedeckt und gut angegossen.
Alternativ zur Direktsaat ist es auch möglich, die Jungpflanzen im Haus vorzuziehen. Dies ermöglicht eine zeitigere Ernte.
Weil die Wilde Rauke zu den Kreuzblütlern zählt, solltest du sie nicht dort aussäen, wo vorher Kreuzblütler gestanden haben. Die häufigsten Vertreter der Kreuzblütler im Nutzgarten sind Kohl und Radieschen. Eine Fruchtfolge mit ihnen ist unbedingt zu vermeiden. Auch ein ausreichender räumlicher Abstand zwischen Wilder Rauke und anderen Kreuzblütlern sollte im Beet gewahrt sein.
Wachstumsphase
Nach der Aussaat sorge für gute Wachstumsbedingungen! Dazu zählt, den Boden feucht zu halten, gelegentlich zu lockern und das Unkraut zu entfernen.
In meinem Falle hieß es in der Wachstumsphase vor allem: Geduld haben. Der Zeitraum von der Aussaat bis zur ersten üppigen Ernte war recht lang. So lang, dass ich erst zweifelte, ob die Wilde Rauke eine geeignete Pflanze für unseren Garten sei. Die Belohnung erfolgte später, denn die Ernte an den gut eingewurzelten Pflanzen fiel immer hoch aus.
Da ich stets Pflanzen blühen und sich selbst versamen lasse, entfallen die Mühen weiterer Folgesaaten. Gedeihen die Jungpflanzen plötzlich an Orten, die mir gar nicht zusagen, setze ich sie um. Dies erledige ich, solange die Pflanzen noch klein sind. Auf diese Weise komme ich nicht in Konflikt mit den beachtlichen Pfahlwurzeln, die ein späteres Umpflanzen erschweren würden.
Sind die Raukeblätter mindestens 5 cm lang, ernte ich sie. Dabei entferne ich stets die äußeren Blätter, so dass der Rest gut weiterwachsen kann.
Insgesamt lautet mein Fazit zum Anbau: Wilde Rauke lässt sich problemlos kultivieren und ist daher auch eine geeignete Pflanze für Gartenneulinge.
Verwendung
Aromatisch, nussig, scharf – die Wilde Rauke bietet ein ganz eigenes Geschmackserlebnis, das sich besonders bei frisch geernteten Blättern bietet. Da der Salat sehr schnell welkt, profitierst du besonders, wenn du die Chance hast, ihn erst kurz vor dem Essen vom Beet zu holen. Sollte Rucola übrig bleiben und nicht sofort verwertet werden, lässt er sich am besten im Kühlschrank aufbewahren. Dazu wickele ich ihn in ein feuchtes Tuch.
Nach der Ernte stehen das gründliche Waschen und Schleudern auf der Tagesordnung. Anschließend geht es ans Putzen, wobei ich gelbliche und welke Blätter aussortiere. Weil sich insbesondere in Stielen und Blattrippen Nitrat anreichern kann, lasse ich beim Putzen Vorsicht walten und entferne auch die Stiele. So kann ich sicher sein, dass ich nicht nur etwas Leckeres , sondern auch etwas sehr Gesundes zu mir nehme. Für die Verdauung günstige Bitterstoffe, Vitamin C und Folsäure stecken in den würzigen Salatblättern.
Gerichte mit Rucola gibt es unendlich viele: grüne Salate, Kartoffel- und Nudelsalate, Pasta, Pesto, Pizza, Suppen, Burger, belegte Brote, vielfältige Kombinationen mit Tomaten, Kräuterquark, Kräuterbutter und Frischkäsevariationen. Viele Rezeptideen stammen aus der italienischen Küche oder sind an sie angelehnt. So liefert Rucola immer ein paar Urlaubserinnerungen für den Gaumen.

Schnelle Lieblingsrezepte
Rucola-Quark
Für 2 Personen benötigst du:
- 250 g Magerquark
- 8 EL Milch oder aktives Mineralwasser (ganz nach Geschmack)
- Salz (wenn vorhanden, am besten ein Kräutersalz)
- 2 gehäufte EL gehackten Rucola
Den Quark rührt man wahlweise mit Milch oder Sprudelwasser cremig und schmeckt ihn mit (Kräuter-)Salz ab. Die Wilde Rauke wird gewaschen, trocken geschleudert und geputzt. Anschließend zerkleinert man sie mit dem Wiegemesser in sehr kleine Stückchen und verrührt diese mit dem Quark.
Wenn du den Rucola-Quark etwas abwandeln möchtest, fügst du gehackte Petersilie hinzu.
Rucola-Tomaten-Salat
- 5 Handvoll Wilde Rauke
- 5 Strauchtomaten
- 6 EL Olivenöl
- 3 EL Balsamicoessig
- Salz (am besten Kräutersalz) und Pfeffer nach Geschmack
- Parmesan
Zuerst wird die Wilde Rauke gründlich gewaschen, trocken geschleudert und geputzt. Die Tomaten schneidest du nach dem Waschen in Scheiben, salzt und pfefferst sie. Nun verrührst du Olivenöl und Balsamicoessig zu einem Salatdressing. Der Rucola wird mit Salz und Pfeffer gewürzt, auf einer Platte angerichtet und mit dem Salatdressing übergossen. Auf den Salat setzt man die Tomaten und reibt über alles den Parmesan.
Ich wünsche dir viel Spaß beim Anbau, der Verarbeitung und dem Verzehr der Wilden Rauke!