Winterzauber
Ideen zur Gestaltung von Garten und Terrasse im Winter: von fruchttragenden Gehölzen bis zu Winterblühern

Winter – Zeit zum Skifahren, Lesen, Fernsehen – aber für den Garten? Der wird in der kalten Jahreszeit oft links liegen gelassen. Und das von Dezember bis Februar, also ein Viertel des Jahres. Eigentlich schade, denn Wintersonne, Schnee und Reif laden zum Entdecken ganz anderer Seiten des geliebten Stückchens Land ein.
Wenn du Garten und Terrasse im Winter ansprechend gestaltest, wirst du sie auch zu dieser Jahreszeit mögen. Zumindest etwas mehr. Was kannst du tun, damit dein eigenes Reich nicht nur vom Frühling bis in den Herbst einladend aussieht?
7 Tipps
1. Struktur
Sobald die meisten Laubbäume ihre Blätter abgeworfen haben und fast nichts mehr blüht, tritt die Grundstruktur des Gartens hervor. Jetzt wirken Mauern, Zäune, Gehwege, Schuppen und Hecken viel stärker als im Sommer. Exakte Rasenkanten, unkrautfreie Wege und eine frisch gestrichene Laube tragen zum positiven Gesamteindruck des Gartens bei, denn Blätter- und Blütenrausch lenken nicht von ihnen ab. Geometrische Formen kommen stärker zur Geltung, da sich die Farbpalette im Wesentlichen auf Grau und Braun in verschiedenen Nuancen sowie etwas Grün beschränkt.
Wer am Sommerausklang die Zeit gefunden hat, seine Formhecke exakt zu verschneiden, verhilft jetzt Liguster, Buche oder Eibe zum großen Auftritt. Während die Hecke im Sommer die Kulisse bildet, vor der sich das bunte Leben auf den Beeten abspielt, wird sie nun selbst zum Blickfang.
Nicht nur an der Grundstücksgrenze spielen Gehölze im winterlichen Garten eine wichtige Rolle: Stechpalmen in Pyramidengestalt, kugelig geschnittene Lorbeerkirsche und Buchsbaum in den verschiedensten Formen sind nur ein paar Beispiele. Nicht zu vernachlässigen ist auch der Säulen-Wacholder, der den Blick des Betrachters nach oben lenkt.
2. Auffallende Gehölzrinden
Nach dem Laubfall werden dekorative Stämme von Bäumen und Zweige von Sträuchern besonders gut sichtbar. Daher lohnt es sich, auch Gehölze in den Garten zu setzen, die durch ihre Rinde punkten. Dazu zählen z. B. Hartriegel mit roten oder grüngelben Stielen ebenso wie Birken.
Um die kräftige Färbung meines Hartriegels zu erhalten, achte ich auf die Verjüngung des Gehölzes. Dazu säge ich alljährlich ein bis zwei alte Äste bodentief ab und fördere so den Austrieb neuer.
3. Fruchttragende Gehölze
Wenn du den Winter im Garten genießen möchtest, solltest du fruchttragende Gehölze pflanzen. Sie sind meine absoluten Favoriten in der kalten Jahreszeit. Zu den auffälligen Vertretern zählt der Liebesperlenstrauch mit seinen leuchtend violetten Früchten. Darüber hinaus sind Zieräpfel ein echter Hingucker. Früchte, wie die von Red Sentinel, hängen bis tief in den Winter am Baum.
Winterstimmung zaubert auch die Stechpalme, die häufig zur weihnachtlichen Dekoration genutzt wird. Sowohl die roten Beeren als auch die glänzenden grünen Blätter besitzen hohen Zierwert.
Da mein Buchsbaum dem Zünsler zum Opfer gefallen ist, habe ich im Herbst an seinen Platz eine Stechpalme gepflanzt. Obwohl sie noch winzig ist, leuchten an ihr bereits zehn hübsche Früchte. Doch Vorsicht! Stechpalme ist hochgiftig.
Rote Weißdornbeeren, Hagebutten an Wildrosen und Früchte der Skimmie sorgen ebenfalls für Farbtupfer. Wenn auch kleine, aber dafür zahlreiche rote Früchte hängen an der Berberitze. Feuerdorn wartet mit Beeren in drei Farbtönen auf: rot, gelb und orange.
Während der Mensch sich an der Farbgebung erfreut, sind viele Wildfrüchte Futterquelle für Vögel. Und welch Gartenfreund freut sich nicht über gefiederten Besuch? Wenn das kein weiterer Grund ist, der für diese Pflanzen spricht.
4. Ziergräser
Dank ihrer Vielfalt an Formen, Größen und Farben sind Ziergräser sehr beliebt. Besonders im herbstlichen Garten setzen sie wunderschöne Akzente. Zugleich trotzen sie dem Klimawandel und benötigen wenig Pflege. Auch im Winter zaubern die Ziergräser dem Garten ein schönes Antlitz. So beeindrucken zum Beispiel das Riesen-Chinaschilf, die immergrüne Japan-Segge oder das nun gelbliche Federborstengras auch in der kalten Jahreszeit.
5. Winterblüher
Da die Zahl der Winterblüher sehr überschaubar ist, gebührt ihnen ein besonderer Platz im Garten. Diesen wähle ich so, dass sich die zarten Blüten direkt vom Fenster aus bewundern lassen.
Bereits ab Dezember präsentiert der Winter-Jasmin seine gelbe Pracht. Die Ranken dieser Pflanze müssen am Rankgitter aufgebunden werden. Ab Januar erscheinen die beeindruckenden Blüten der Zaubernuss. Auch der Winter-Schneeball zeigt sich nun von seiner schönsten Seite.
Den Reigen der winterblühenden Beetpflanzen eröffnet die zarte Christrose mit ihrem Weiß. Ab Februar folgen der Winterling mit gelben und die Lenzrose mit rosa bis dunkelroten Blüten.
6. Weitere Pflanzen

Dass der winterliche Garten einen Besuch wert ist, dafür sorgen noch einige Pflanzen mit beachtenswertem Winterkleid. Immergrüne Bergenien tragen wachsglänzende Blätter. Auch Rhododendron und Ginster sowie Efeu und manche Farne zeigen das jetzt seltenere Grün. Durchaus sehenswert präsentieren sich auch die Blätter von Alpenveilchen und Preiselbeeren.
Hohen Zierwert besitzen manche Pflanzen, die längst verblüht sind. Dazu zählen Hortensien, Schafgarbe und Fetthenne. Auch das Orange der Lampionblume leuchtet bis in den tiefen Winter hinein.
Selbst der Blick in das Gemüsebeet muss nicht zwangsläufig in Tristesse enden. Eine schöne Gestalt besitzen Rosenkohl- und Grünkohlpflanzen. Zudem bringt der Rote Grünkohl Farbe ins Spiel.
7. Dekoration

Das Hauptaugenmerk liegt beim Schmücken von Terrasse und Hauseingang. Neben Tannenzweigen bieten sich Zapfen, Nüsse, Weidenkränze, Reisig und Moos für kreative Arrangements an. Viele dieser Naturmaterialien sammle ich bei Spaziergängen bereits ab Herbst.
Beliebt sind auch winterliche Schmuckstücke aus Edelrost oder Holz, z. B. Sterne, Pilze oder Tannenbäume. In Töpfen und Kübeln gedeihen häufig Heide und immergrüne Scheinbeere. Für behagliche Stimmung an langen Winterabenden sorgen Lichterketten, Solarlampen und Windlichter.
Natürlich sollte außer Terrasse und Hauseingang auch der Rest des Gartens einladend wirken. Dabei können kleine Veränderungen Großes bewirken: der Holzstoß, der ordentlich in ein ansehnliches Regal gestapelt wurde, ein hübscher Vorhang im Schuppenfenster oder geschmackvollerr Winterschutz für die Pflanzen. Rankbögen und Weideneinfassungen verschönern ebenfalls den winterlichen Garten.
Sicher träumen wir alle schon vom Frühjahr. Trotzdem hoffe ich, dass du in diesem Winter dem Garten auch ein paar schöne Seiten abgewinnen kannst.